17:59, 6.08.2013
glücklich schlug uns keine Stunde
wenn wir auf den Felsen lagen
tausend Möwen Rund` um Runde
in azurnen Himmel jagten
wir dem Meereswispern lauschten
still wissende Blicke tauschten
glücklich schlug uns keine Stunde
wenn wir in den Fluten spielten
Muscheln sammelten vom Grunde
und uns in den Armen hielten
als die See das Rot verschlang
raunte noch der Wellensang
irgendwann schlug dann die Stunde
Zwist zerstach uns das Gewand
Schnödes floss uns aus dem Munde
und zerbrach, was uns verband
Neubeginn ist uns misslungen
bleiben nur Erinnerungen
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18:00, 5.03.2013
Und wieder liegt des Morgens frischer Schnee,
grauschwere Wolken hängen über mir,
der Wind weht Eiskristalle hin zum See.
So kalt, dass ich bis in mein Innen frier
war es in diesem Jahr schon viel zu lang.
Es fehlt an warmen Strahlen, mildem Licht
und weder frohgestimmter Vogelklang
noch zarter Grünhauch ist alsbald in Sicht.
Ach Liebster kannst du mir es da verdenken,
dass meine Träume sich gen Süden lenken
dass meine Haut nach warmen Lüften schreit
und ich für Sonne, Meer und Strand bereit
gedanklich schon die großen Koffer packe.
Doch heute brauch ich noch die dicke Jacke.
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07:43, 22.06.2010
Irgendwie war es ja mein Leben
nur fühlte es sich anders an;
und was als Vorahnung begann
potenzierte sich schnell zum Beben.
Meine scheinbar heile Welt
bekam die ersten Blessuren.
Bald sah ich sichere Spuren,
dass alles zusammenfällt.
Dann lag es in tausend Scherben;
aus wir wurde ein DU-und-ICH.
Nicht wütend - traurig sicherlich
trägt heute jeder seine Kerben.
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13:02, 15.06.2010
Ziellos erscheine ich wohl manchen,
nur weil ich nicht nach Reichtum trachte,
nicht nach des Nachbarn Auto schmachte
und weder Haus noch Garten will.
Nein lieber ziehe ich mich still
in meine eigne Welt zurück
und fülle Seiten Stück für Stück
mit phantasievollen Gedanken.
Wenn andre sich um Nichts noch zanken,
bin ich schon längst auf fernen Reisen,
bestaune Buntes, such die leisen
Nuancen hinter Graufassaden.
Ich wanderte auf schmalen Pfaden;
zu eng für Überflussgepäck.
Oft landete ich dort im Dreck
und bin auch wieder aufgestanden.
Was andere im Wohlstand fanden,
das habe ich wohl nie gesucht;
stattdessen Neugierde gebucht
und meine Ziele find ich anderswo.
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11:57, 23.12.2009
Stollen und Plätzchen stehn bereit,
das Radio singt uns leise:
oh du fröhliche Weihnachtszeit.
Orangenduft zieht seine Kreise.
Der Tannenbaum ist licht geschmückt,
Geschenke sind schon bunt umschlungen.
Wenn noch der Gänsebraten glückt,
dann ist das Fest schon fast gelungen.
Doch alles dies ist Beiwerk bloß,
das man zu einem Rahmen schiebt.
Die Feier wäre freudenlos
ohne die Menschen, die man liebt.
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15:36, 19.10.2009
Und wieder einmal hat das Leben mir
ein Bein gestellt, ich sah es nicht, fiel hin,
schlug mir die Beine blutig und das Kinn.
Noch ganz benommen hocke ich jetzt hier.
Mir ist nach Liegenbleiben, Wundenlecken,
nach Tränenbad und purem Selbstmitleid;
gern zöge ich mir jetzt ein andres Kleid
schnell über, um mich darin zu verstecken.
Doch ich, ich steh auch diesmal wieder auf
und laufe, laufe immer weiter, lauf;
muss mich leicht hinkend an die Hoffnung krallen,
denn vor dem Leben kann man eben mal
nicht desertieren, man hat nur die Wahl,
einmal mehr aufzustehen, als zu fallen.
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16:03, 13.10.2009
Wo gestern noch ein sommerlicher Hauch
die Wiesenblumen zärtlich foppte, neckte,
die letzte Blüte sich am Rosenstrauch
matt purpurglänzend Richtung Himmel reckte
fegt jetzt ein klirrend eisigharter Schauer
das allerletzte Bunt von feuchten Wegen.
Die Ringelblume schmiegt sich an die Mauer,
der Sonnenhut muss sich ermattet legen
und Nachbars Katze flüchtet sich erschrocken
unter den nächstgeleg`nen Stapel Holz;
sie ist da erstmal nicht mehr vorzulocken.
Nur eine Dahlie trotzt dem Guss noch stolz.
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09:49, 24.09.2009
Umwoben von der Wärme dieser Nacht,
von Lust und Zärtlichkeiten noch ganz trunken
hast du mich morgens dann zum Zug gebracht.
Und ineinander immer noch versunken
am Bahnsteig zwischen lauten Menschenmassen,
die unsre weiche Hülle nicht durchdrangen,
fiel es uns schwer einander loszulassen.
In Impressionen waren wir gefangen,
als sich ein Hauch Gewissheit auf uns legte.
Der allerletzte Kuss zum Abschied brannte
sich in mein Herz, so wie ich es nie kannte.
Der Schmerz der dann durch meine Seele fegte,
als ich dich losließ, schließlich gehen musste
bezeugte, was ich längst im Innern wusste.
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08:18, 23.09.2009
Erinnerungen streichen durch die Nacht
sie zeigen mild berauschend dein Gesicht,
und wie sich Licht in dunklen Augen bricht.
Ja, diese Blicke haben Zaubermacht,
denn sie betören, streicheln, locken mich,
dass ich in meinem Atemzug versinke.
Ein Hauch von Kuss, an dem ich mich betrinke,
weil Glut er über meine Lippen strich,
lässt Sehnsüchte in meine Seele branden.
Die Bilder, wie wir zueinander fanden,
füllen mich aus, decken mich zu, und lassen
mich ruhelos in leere Kissen fassen.
Noch schmerzlicher trifft jetzt mich das Begehren;
ich kann, ich will mich nicht dagegen wehren!
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16:08, 22.09.2009
Fast fünfzehn Jahre haben wir uns nicht gesehen,
weil uns das Leben auseinanderdriften ließ
der Wind uns jeweils in die andre Richtung blies,
doch eine innre Bindung blieb scheinbar bestehen.
So viele Jahre musste ich auf dich verzichten:
auf die vertrauten Ohren aus den Kindertagen,
auf Albernheiten, unbeschwertes Lachen, Fragen
und auf die selbst erdachten Fantasiegeschichten.
Als wir uns gestern nach den Jahren wiederfanden,
war es, als wäre all die Zeit spurlos vergangen,
als hätten wir uns kürzlich eben noch getroffen.
Wir stehn uns nahe, wie wir uns mal nahe standen,
Reden wir früher miteinander – unbefangen;
dass wir uns nicht noch mal verlieren, will ich hoffen!
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15:44, 7.09.2009
Ja manchmal ist die Sehnsucht mir ein Fluch;
sie quält und zwickt mich, sticht und quält
so lang bis nur noch der Gedanke zählt:
Ich brauche Meer und Sand und Salzgeruch.
So sitz ich lauschend jetzt am Ufer, ganz allein,
der Singsang dröhnt zu laut in meinen Ohren.
Was habe ich hier ohne dich verloren?
Ich möcht nicht hier, ich möchte bei dir sein.
Und die Gedanken werden schwer und schwerer,
unmöglich, dass ich mich von ihnen löse,
statt mich zu wiegen, zeigt mir das Getöse:
Der leere Strand ist ohne dich noch leerer!
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12:29, 3.09.2009
Die ersten Nebel steigen über Wiesen,
kühl streicht der Morgen durch das Land.
Wo gestern noch die Hitze brütend stand,
wollen nun bunte Asternblüten sprießen.
Tauperlen fangen sich in Spinnenknoten,
die Tage schwächeln und langsam beginnen
auch Bäume neue Farben zu ersinnen.
Schwerfällig spielt die Zeit jetzt ihre Noten.
Die Heiterkeit verliert sich in den Gassen
und Cafes leeren sich, Brunnen verwaisen.
Schon bald starten auch Vögel ihre Reisen,
doch das erschöpfte Jahr nimmt es gelassen.
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09:49, 2.09.2009
Dem Zauber konnten wir nicht widerstehen;
zu sehr hat er mit seinem Reiz verführt.
Nur einmal uns ergeben, fallenlassen,
einmal nur geh`n durch Sündengassen...
Noch eingesponnen von den Zärtlichkeiten
der viel zu schnell verwehten Sommernacht,
am Bahnsteig zwischen lauten Menschenmassen
fiel es uns schwer, einander loszulassen.
...der Zug fuhr langsam ein, ich musste gehen,
ein letzter Kuss, noch einmal dich berührt.
Es ist vorbei, denk ich und kann nicht fassen:
mein Herz, das habe ich dir dagelassen.
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15:34, 11.08.2009
Im Klang der Wellen, die uns sangen,
die leise uns mit Wort durchdrangen
und an dem Ungesagten brachen,
ertranken wir in Tränenlachen.
Am Rande der Unendlichkeit
wo nichts mehr zählt und alles bleibt
wo sich die Sinne um uns winden -
dort werden wir im Nebel finden.
Was uns im Hiersein schon verloren,
wird wieder neu, wird traumgeboren.
Und mit der Asche fliegt der Groll
der unsre Lungen überquoll.
Vom lauen Lüftchen angetrieben,
streicht eine Seite – unbeschrieben.
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09:08, 9.08.2009
Die Sonne trocknet Tropfen auf dem Bauch,
der Wind neckt zärtlich meine nackten Brüste
und ich erinnre mich, wie er sie küsste
und seine sanften Hände fühl ich auch.
Ich schließ die Augen, denk an diese Nacht
und spüre Sehnsuchtsflut in meinem Schoß,
es wandert meine Hand - auch wärst du bloß
jetzt hier - zu jener Stelle, streichelt sacht.
Die eignen Finger stillen kaum die Gier,
Ich will ihn ficken - nicht nur in Gedanken -
sofort und zügellos ganz ohne Schranken.
Ich wünsche ihn jetzt hart und tief in mir.
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10:01, 1.08.2009
In meinem rauen Alltag bist du Insel,
ein Gegenpol zu meiner steten Hast.
Du schwingst im Grau in Grau für mich den Pinsel,
und trägst mit mir so manche schwere Last.
Du streichst mir Grübelfalten vom Gesicht
und lächelst gütig über meine Fimmel,
behältst in meinem Chaos Übersicht
und bist das purpurrot im Abendhimmel.
Du hältst den Kurs in meinen wilden Stürmen,
bist Antriebsfeder, Ruhekissen, Pfeiler
und wenn sich Hindernisse vor mir türmen
räumst du sie weg, du bist auch Seelenheiler.
Du findest selbst im Nonsens einen Sinn
und ohne dich, wär ich nicht, was ich bin.
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08:08, 28.07.2009
Heut summt es Abschied in das Morgenschweigen.
Die vage Ahnung von Vergänglichkeit
ummantelt wohlig laue Schläfrigkeit.
Es spielen streichelleise uns die Geigen
als wir noch einmal auf den Gipfel steigen.
In unsren Seelen wurzelt alle Zeit,
Erinnerung brennt für die Ewigkeit
sich ein. Wir tanzen diesen letzten Reigen
bis uns der Tag mit Lichtflut überzieht.
Das Lebewohl liegt schwer auf unsren Zungen,
doch hat es wohl ins uns bereits geklungen.
Nur eine kleine Tränenperle flieht.
So still wie es begann, wird es auch enden;
mit meiner Hand in deinen sanften Händen.
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08:10, 27.07.2009
Es traf mich nicht mit Wucht, es kam ganz leise;
kroch mit Bedacht mir in die müde Seele,
nein es bedrängte nicht, dass ich es wähle -
es sang nur sehnsuchtsflüsternd eine Weise.
So zog es in mir immer größ`re Kreise,
verband die Augen mir, damit ich blind
betört von fernen Wellen, fremdem Wind
der hinter Grenzen haucht, auch dorthin reise.
Ich stehe staunend neben meinen Engen
und tanze, lache, drehe mich im Reigen
bis sich die Lichter in den Abend neigen
lausche ich trunken wortlos Herzensklängen.
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09:33, 23.07.2009
Vor Aufregung bis zum Zerreißen angespannt
stand ich vor dir. Mir zitterten die Knie.
Du nahmst mich einfach in den Arm und an die Hand.
In deinen sanften Augen lag Magie,
die mich in einen Traum aus Zärtlichkeit entführte.
Als sich dann uns`re nackte Haut endlich berührte
hüllte mich sinnlich zarter Nebel ein.
Die Welt versank, du nahmst mich mit ins Zauberland
und Liebesspiel malte im faden Schein
die Schatten zwei verschlungner Körper an die Wand.
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09:54, 14.07.2009
Du hauchst mir Frösteln auf die Haut,
streichst Sehnsucht über meine Brüste,
in meinem Schoß züngeln die Lüste
so seltsam fremd und doch vertraut.
Ich will dich: hier und jetzt und tief.
Du sollst mich küssen, beißen, lecken;
in mir das wilde Tier erwecken,
das eingesperrt schon lange schlief.
Verführe mich und dräng mich nieder,
weck in mir Lust und Trieb und Gier
bis ich auf Himmeln balancier
und fick mich, fick mich immer wieder!
Anmerkung: Für manch einen Leser vielleicht etwas zu direkt, aber genau das ist gewollt.
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