recipe in English
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In USA werden gerade verrückte Küchenutensilien aus der ganzen Welt zusammengetragen. The Crazy Kitchen Gadget heißt das Event und wird betreut von Not Eating Out in New York. Sicher habt Ihr auch irgend so ein unentbehrliches Teil in der Küche, von dem man eigentlich gar nicht mehr weiß, warum es da noch hängt.
Also hier kommt mein Beitrag.

Ich denke meine Küche ist ganz gut ausgestattet. Es gibt eigentlich nichts, was ich nicht schon einmal benutzt hätte. Mag sein, dass das eine oder andere Dingsbums dann sofort mit wütendem Gebrüll in den Abfall flog. Aber davon soll hier nicht die Rede sein.
Eines meiner außergewöhnlichen Küchengeräte möchte ich hier vorstellen. Und als ich zufällig eine neues Rezept für Linsenbällchen in die Finger bekam, wusste ich: das war ein Zeichen des Himmels. Denn in diesem Rezept war von geriebener Zwiebel die Rede.
Yippee, hier kommt - nein, nicht meine Küchenreibe - hier kommt die Zwiebelbrille ins Spiel!

Zugegeben, gekauft habe ich das Ding als Taucherbrille. Aber wer schon einmal einen Sack voll Zwiebeln geschnitten hat, weiß, warum eine Taucherbrille unbedingt in jede Küche gehört.
Eben: als Zwiebelbrille.
Auf dem Foto trage ich übrigens keinen Neopren-Tauchanzug, sondern ein schwarzes Baumwoll-T-Shirt. Man kann das hier nicht erkennen, als das Bild gemacht wurde war ich zwar barfuss, trage aber keine Schwimmflossen unter dem Tisch, ehrlich.
Als ich nun begann die Zwiebeln zu reiben, tränten mir zwar nicht die Augen, aber die Zwiebeln ließen sich kaum kleinreiben. Jedenfalls habe ich sie letztlich im Cutter zu Mus gehackt. Das geht ziemlich gut und war auch einfacher.
Trotzdem war ich etwas enttäuscht, weil ich die Zwiebelbrille nun nicht mehr brauchte. Darüber hinaus stellte ich kurz darauf fest, dass das Rezept ziemlicher Mist war und das Zeugs, was ich da fabrizierte überhaupt nicht gut schmeckte.
Also habe ich alles weggeworfen und mein altes, eigenes Rezept für Currybällchen rausgekramt.
Hier ist es:

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.1
Titel: Linsen-Currybällchen my style
Kategorien: Vegetarisch
Menge: 20 Kleine Bällchen
Zutaten:
Linsenbällchen:
600 ml Wasser
1 Teel. Cucuma
1 Teel. Cumin
1 Teel. Madrascurry scharf
2 Teel. Madrascurry mild
1 Teel. Rosenpaprika scharf
1 Teel. Garam Massala
1 Teel. Salz
1 Stück Ingwer, in Scheiben
1 Teel. Gemüsebrühe instant
1 Teel. Zucker
250 Gramm Braune Linsen
1 Limone, der Saft
2 Eier, verquirlt
8-10 Essl. Paniermehl
Öl zum Ausbacken
Gewürzbeutel:
Zitronengras
2 Getrocknete Chilischoten
2 Teel. Koriandersamen
Creme-Sauce:
2 Knoblauchzehen
1 Essl. Frischer Ingwer, gerieben
250 ml Passierte Tomaten
500 ml Gemüsebrühe
250 ml Schlagsahne oder cremige Kokosmilch
200 Gramm Grüne Bohnen
2 Karotten
2 Eier
Quelle:
eigenes Rezept
-- Erfasst *RK* 24.07.2007 von
-- Franz Schumacher
Zubereitung:
Für die Linsenbällchen das Wasser aufkochen, den Gewürzbeutel und alle Gewürze außer dem Limonensaft zugeben und 35 - 40 min. sanft köcheln lassen. Abgießen, ausdünsten lassen, die Ingwerscheiben entfernen. Die Masse mit den verquirlten Eiern und dem Paniermehl zu einem Teig verarbeiten, Limonensaft zugeben und evtl. nachwürzen mit Salz, Pfeffer, Zucker, Currypulver. Mit feuchten Händen 20 kleine Bällchen formen und in reichlich Öl ca. 3 min. portionsweise ausbacken. (ca. 3 min.). Vorsicht: das Öl kann stark aufschäumen! Herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
Für die Sauce die Eier hart kochen, abschrecken, pellen, würfeln. Bohnen putzen und in Salzwasser blanchieren, abschrecken. Karotten schälen, in dünne Scheiben schneiden und in etwas Butter mit Salz und Zucker andünsten, beiseitestellen. Knoblauch fein würfeln und mit dem geriebenen Ingwer in einem Topf mit 2 EL Öl sanft andünsten. Die passierten Tomaten, die Gemüsebrühe und die Schlagsahne (oder Kokoscreme) einrühren. Die Mischung kurz aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren und die Sauce etwa 10 Minuten leicht köcheln lassen. Die Bohnen, die Linsenbällchen und die Karottenscheiben dazugeben und bei geschlossenem Topfdeckel etwa 10 Minuten ziehen lassen. Zwischendurch ein- bis zweimal umrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, die gehackten Eier unterheben und servieren.
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Leider weiß ich noch nicht genau, an welcher Stelle der Zubereitung nun meine Zwiebelbrille zum Einsatz kommen könnte, denn in diesem wunderbaren Rezept macht man nicht so blöde Sachen wie Zwiebeln reiben. Vielleicht kann man sie beim Ingwerreiben benutzen?
Empfindliche Köche könnten die Brille ja auch beim ganz normalen Zwiebelschneiden einsetzen, oder man bereitet die Currybällchen in etwas größeren Mengen zu, sagen wir mal für 90 bis 150 Personen.
Mit solcher Nachfrage muss man nämlich rechnen, wenn man den Leuten verrät, wie gut die Currybällchen tatsächlich schmecken. Gebt also gut acht auf mein Rezept. Es ist einfach so köstlich, dass Ihr demnächst viele, viele Ingwerwurzeln dafür reiben müsst. Und dann könnt Ihr froh sein, wenn Ihr wie ich eine Zwiebelbrille immer griffbereit in Eurer Küche habt.
